Fais-moi valser une dernière fois.

(Edith Piaf)

Wer im Paris des 19. Jahrhundert Musette sagte, meinte eigentlich die ‚Cabrette‘: eine populäre Form des Dudelsacks, die man auch Musette nannte. Viele Musikstücke wurden für dieses Instrument eigens komponiert. Getanzt wurde hierzu die ‚Bourrée‘ im 3/4- oder 6/8-Takt. Die klassische Band-Besetzung auf einem ‚Bal Musette‘ (also dem Ball, auf dem man zur Musettemusik tanzte) waren Cabrette, Schellenkranz und Banjo.

Mit der Zeit übernahm man in Frankreich von italienischen Einwanderern das Akkordeon, das den Dudelsack ablöste und zum klassischen ‚Musette‘-Instrument mutierte: Dass man mit linker und rechter Hand Harmonien und Melodien auf einem einzigen Instrument wiedergeben konnte, war neu und bedeutete das AUS für die dreiköpfigen Bands.

Die virtuos-lebensfrohen „Valses musettes“ (Musette-Walzer) sind seitdem ohne Akkordeon nicht vorstellbar.

Cabrette-Spieler Jean Rascalou (Quelle: Wikipedia)
Cabrette-Spieler Jean Rascalou (Quelle: Wikipedia)

 

(Ein herzliches Merci an meinen Freund Reinhard Irskens für das Lesen der Geschichte der Musette!)

Le Beaujolais Primeur est arrivé! Beajoulais-Abend mit Akkordeonmusik
Le Beaujolais Primeur est arrivé! Ausgelassene Stimmung in der Brasserie „Chez Jean“

Die Ära der ‚Bals Musettes‘  ist mittlerweile längst vorbei: Die Swingmusik hat nach dem 2. Weltkrieg die für Frankreich so typischen Musette-Walzer und Chansons verdrängt.

Doch inzwischen gibt es wieder ausgewählte Anlässe und Gelegenheiten, auf denen das Musette-Akkordeon seine unverwechselbaren Melodien erklingen lässt.

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